Peter Ruben

Bausteine aus zerbrochenen Träumen

Am 8. Februar dieses Jahres veranstaltete das Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur in der Berliner Friedrichstraße ein Podiumsgespräch zum Thema »Philosophie der Erneuerung«. Den Fragen und der Diskussion der den Großen Saal füllenden Interessenten stellten sich Professor Dr. Wiktor Kisseljow, Abteilungsleiter am Institut für die Wirtschaft des sozialistischen Weltsystems in Moskau, und Pfarrer Friedrich Schorlemmer, Dozent am Evangelischen Predigerseminar in Wittenberg und Mitherausgeber unserer Zeitschrift.

Wieviel Gemeineigentum brauchen wir?

<p>Die gegenwärtige Krise in der DDR führt zunehmend zur Artikulation von Meinungen, die auf den vollständigen Verzicht des Gebrauchs des Wortes Sozialismus zur ideellen Bestimmung der weiteren Perspektive dieses Staates hinauslaufen. Seit Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 mit dem Konsumgüterangebot in Westberlin und Westdeutschand in der sinnlichen Wahrnehmung konfrontiert, entwickeln mehr und mehr Menschen aus der DDR das Gefühl, in der Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse zu kurz gekommen zu sein.

Das neue Antlitz des Sozialismus

<p>Von Friedrich Engels stammt der bedeutungsschwere Satz, daß eine gesellschaftliche Klasse, sobald, sie zur Herrschaft gelangt ist, beginnt, "die Gesellschaft nach ihrem Bilde umzugestalten". Das ist in zweierlei Hinsicht zu deuten. Es kann meinen, es gebe nur ein Bild, ein Konzept, dem die soziale Handlung künftig uneingeschränkt zu dienen habe. Und das geht konform mit der bislang geläufigen Deutung dieses Satzes.