Udo Tietz

Literatur und Utopie

In den 80er Jahren des 20.Jahrhunderts war das Thema „Literatur und Utopie, Literatur als Utopie“ ein zentrales Thema der literaturwissenschaftlichen und philosophischen Forschung. Heute scheint dieses Thema in der Literaturwissenschaft wie in der Philosophie bestenfalls ein Randthema zu sein. Gleichzeitig ist aber festzustellen, dass das Problem des Utopischen in der Gegenwartsliteratur in neuer Gestalt zur Sprache kommt.

Körperkult

Der Körper ist nicht nur eine Ware, ein ökonomisches und kulturelles Kapital; der Körper ist Kult. Globalisierte Körperbilder suggerieren uns nicht nur den schönen, sondern den „wahren“ Körper. Naturgegebene, „natürlich“ gewachsene (und gealterte) Körper erscheinen dagegen als minderwertige, „falsche“ Körper, die nachgebessert werden müssen, um die man sich zu sorgen hat, an denen gearbeitet werden muß. 

Die Gemeinschaft und ihre Grenzen

Betrachten wir den philosophischen Diskurs der Moderne, dann können wir feststellen, daß dieser seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts unter immer wieder neuen Titeln um ein einziges Thema kreist: “das Erlahmen der sozialen Bindekräfte, Privatisierung und Entzweiung, kurz: jene Deformation einer einseitig rationalisierten Alltagspraxis, die das Bedürfnis nach einem Äquivalent für die vereinigende Macht der Religion hervorrufen.” (Habermas)