Europa

Schwächen der Linken

Schaut man auf die Linke in Europa, so zeigt sich fast überall ein Bild des Niedergangs und der Ratlosigkeit. Die Ursachen für die gegenwärtige Krise liegen nicht nur in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern wurden durch ihn „nur“ verstärkt. Sie liegen tiefer. Und sie haben Gründe nicht nur in dilettantischer Politik des Spitzenpersonals, falschen politischen Akzentsetzungen und Feigheit vor dem bürgerlichen Mainstream. Sondern es gibt sozio-struktuelle Ursachen, die damit zusammenhängen, dass auf den Spätkapitalismus des 21.

Flüchtiges Europa

Abgesänge auf Europa sind schon länger in Mode. Die politischen, ökonomischen und ideellen Krisen, die vor allem die EU seit Jahren plagen, halten nicht wenige für überdeutliche Anzeichen eines unaufhaltsamen Auflösungs- und Zerfallsprozesses. Dass in Europa die Integrationskräfte nachlassen und die Fliehkräfte zunehmen, scheint kaum ein anderes Ereignis besser zu belegen als die Flüchtlingskrise, die im Sommer 2015 eskalierte.

Prekäre Identitäten

„Identität“ ist ein Begriff, der ohne attributive Qualifikation, ohne Reflexion des unbeständigen Status und jenseits näherer Beschreibung kaum Konturen gewinnt. Diese Einsicht eint die unter dem Titel „Prekäre Identitäten“ versammelten Artikel. Tanja Bürgels dichter Aufsatz setzt beim Selbstverständnis der „Generation Praktikum“ an.

Entwicklung oder Transformation

Die Transformationsforschung zu den Gesellschaften (post-)sowjetischen Typs als ein reich verästelter Zweig der sozial-, politik- und kulturwissenschaftlichen empirischen  Forschung und Modellbildung wurde in den letzten Jahren wiederholt als „weitgehend abgeschlossen“ und daher obsolet dargestellt. Demgegenüber findet sich bei zahlreichen Transformationsforschern die Haltung, daß die Gesellschaftstransformation mit dem Institutionentransfer noch lange nicht abgeschlossen ist.

Europäische Öffentlichkeit

Die Frage nach der Konstitution einer europäischen Öffentlichkeit ist essentiell für die Beantwortung der Frage nach der Demokratisierbarkeit europäischen Regierens, denn wenn sich die EU-Bürger nicht über ihre gemeinsamen Angelegenheiten informieren und eine Meinung bilden können, wie sollen sie dann zu wohlbegründeten kollektiven Entscheidungen gelangen? Aber kann es eine Öffentlichkeit über Ländergrenzen hinweg, ohne gemeinsame Medien und ohne gemeinsame Sprache, überhaupt geben?