Marxismus

Marx und der Anarchismus

Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx widmet sich „Berliner Debatte Initial“ der Frage: Wie hielten Marx und der Marxismus es mit dem Anarchismus? Marxismus und Anarchismus gelten als „feindliche Brüder“. Hierin markiert sich Abgrenzung wie Nähe, Verwandtschaft und Konflikt. Die Beiträge gehen dem ambivalenten Verhältnis nach: den Auseinandersetzungen, Wirkungen, Annäherungen und theoretischen Berührungspunkten sowie Traditionsbezügen in gegenwärtigen Debatten wie der Commons-Bewegung.

Marxismus - und keine Ende?

<p>Die Wende, die mit dem Zusammenbruch des Sowjetreiches eingetreten ist, greift tief in die Gesellschaften und die Lebensläufe ein; einer ihrer wichtigsten Aspekte besteht schließlich darin, daß eine ganze Elite ausgetauscht wird und mit ihr das Herrschaftswissen, das sie zu verwalten hatte, der Marxismus. in der Tat ist es für Marxisten, zumal in Deutschland, zu einer Katastrophe gekommen.

Über die Tragödie des sozialistischen Ideals

<p>Die Oktoberrevolution hatte vor der historischen Aufgabe gestanden, die von Marx vorgedachte Diktatur des Proletariats - die Diktatur der arbeitenden Mehrheit über die ausbeuterische Minderheit - zu errichten: Der Arbeiterstaat sollte den Aufbau der neuen Gesellschaft organisieren und beschirmen. Es waren die russischen Sowjets, die Räte der Arbeiter, Bauern und Soldaten, die die Anfänge des sozialistischen Staates prägten; mit ihrer Verwurzelung in den Massen tendierten sie zu einem höheren Grad der Demokratie. als dies der bürgerliche Parlamentarismus je angestrebt hatte.