Soziologie

Skandal und Empörung

Empörung – ohne einen Eintrag hierzu wäre ein Glossar der Gegenwart wohl unvollständig. Das Phänomen ist selbstverständlich nicht neu. Über etwas entrüstet zu sein, ist als moralisches Gefühl eine Alltäglichkeit. Sich empören meint aber auch: aufbegehren, aufstehen, den Gehorsam verweigern. Versteht man Empörung nur als eine negative Emotion, so handelt es sich um eine individuelle Angelegenheit. Versteht man unter Empörung jedoch Aufruhr und Widerstand, so handelt es sich um ein soziales Phänomen, das über das Individuum und seine psychischen Regungen hinausweist.

Auf der Jagd nach Gefühlen

Der amerikanische Historiker Peter Stearns sagte bei einer Tagung in Bielefeld 2006, dass hinter den immensen Summen, die in die Erforschung der Emotionen in der Neurologie, Neuropsychologie, Psychologie usw. fließen, größtenteils die US-Armee stehe – und hinter dieser die Regierung und folgerichtig auch der Steuerzahler. Dieser wisse möglicherweise gar nicht, dass er sich so sehr für jene Orte im Gehirn interessiert, an denen angeblich Emotionen lokalisierbar sind.

Arbeit und Anmut des Boxens

Die Welt als Bühne und die Bühne als Welt... Das gilt auch für die Sportarena oder den Boxring. Nachdem man Texte, wie die im Schwerpunkt dieses Heftes versammelten, in ihrer Kompaktheit und Vieldimensionalität gelesen hat, wundert man sich, daß dieses Thema in der Bundesrepublik nicht schon längst intensiver bearbeitet worden ist. Die Aufsätze befassen sich auf unterschiedliche Weise mit der Produktion des Boxers und der Boxerin (!) innerhalb und außerhalb der Trainingshalle und des Rings sowie in der Literatur und im Film.