Markt

Wege aus der Krise

<p>Kann der Keynesianismus die neoliberale Weltordnung retten? Um diese Frage drehen sich seit Herbst 2008 die Versuche, die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise unter Kontrolle zu bringen. Die Frage wird nicht immer so explizit formuliert wie hier, doch scheint unter den globalen Eliten ein Konsens darüber zu bestehen, dass der ökonomische Status quo nur durch massive staatliche Ausgabenprogramme gerettet werden kann.</p>

Märkte denken

In den Sozialwissenschaften hat die Marktterminologie einen erstaunlichen Siegeszug hinter sich. Was einst als „ökonomischer Imperialismus“ des Rational-Choice-Modells verunglimpft wurde, gilt inzwischen in fast allen Bereichen als ein legitimer Erklärungsansatz. Unter Rekurs auf das Modell des Marktes meint man heute eine Vielzahl von sozialen Phänomenen und Prozessen angemessen beschreiben oder in ihrer Wirkungsweise erklären zu können. Damit nicht genug, der Marktmechanismus des Wettbewerbs wird in immer mehr Bereichen des öffentlichen Lebens auch als normatives Ideal propagiert.

Grundeinkommen

Es gibt kaum ein Thema in der politischen Debatte, das in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit erregt hat als die Reform der sozialen Sicherungssysteme. Hierzu gehören neben der Renten-, Gesundheits- und Arbeitsmarktreform die Konzepte zur sozialen Grund- und Mindestsicherung, die Vorschläge für ein Bürgergeld, Existenzgeld oder Grundeinkommen sowie die Mindestlohn- und Kombilohnmodelle. Besondere Popularität erlangte in diesem Zusammenhang das universelle und bedingungslose Grundeinkommen