Kultur

Komplexe Grenzen

Grenzen sind komplex – diese Beobachtung bildet die Grundlage für den Themenschwerpunkt „Komplexe Grenzen“. Grenzen als komplexe Gebilde zu begreifen, ermöglicht es, sie adäquat und präzise hinsichtlich ihrer Bedingungen, ihrer spezifischen Ausprägungen und ihrer Konsequenzen zu erfassen. Damit soll einer verkürzenden Deutung entgegengetreten werden, die Grenzen auf ihre – häufig als zentrale Funktion angesehene – Leistung reduziert, zwei distinkte Bereiche voneinander zu trennen.

Neunzehnhundertachtundsechzig

Angesichts der unübersehbaren Fülle von Gedenkveranstaltungen zum 40. Jahrestag der Studentenbewegung der 1960er Jahre, die man sich angewöhnt hat, mit der Jahreszahl 1968 gleichzusetzen, hat es den Anschein, als handele es sich dabei um das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der Bundesrepublik. Zumindest hat kein vorausgegangenes „rundes Jubiläum“ zum Thema solch anhaltende Aufmerksamkeit gefunden.

Politik mit Demographie

Der demographische Wandel ist derzeit in aller Munde, und kaum ein Tag vergeht, an dem uns nicht die mit ihm verbundenen Probleme plastisch und drastisch durch Medien, Politik und Wissenschaft vor Augen geführt werden. Dabei wird u.a. vermehrt darüber diskutiert, ob unlängst Frauen in einen „Gebär-“ und Männer in einen „Zeugungsstreik“ getreten seien.

Schrumpfende Städte

Wohnungsleerstand und leerstehende Büro- und Gewerbeflächen sind die sichtbarsten Anzeichen von Abwanderung, Bevölkerungsrückgang und Arbeitsplatzverlusten in vielen ostdeutschen Städten. Viele Städte wachsen nicht mehr, sie schrumpfen. Dieses Phänomen wird seit den 1970er Jahren auch in Westeuropa beobachtet. Hier wurde es als temporäre Krise gedeutet. In ostdeutschen Städten setzt sich jedoch langsam ein neues Problemverständnis durch: „Schrumpfung“ wird als anhaltendes Problem einzelner Städte nicht mehr geleugnet.