Identität Ost (2025/1)
Der Fall der Mauer und die deutsche Einheit waren einschneidende Ereignisse für die in Ostdeutschland lebenden Menschen. Sie haben eine Vielzahl von Spannungsfeldern hervorgebracht, die bis heute relevant sind. Von Rechtsextremismus bis Populismus, von den Marginalisierungserfahrungen der Bürger:innen bis zur Zuschreibung einer Vorreiterrolle – der Themenschwerpunkt „Identität Ost“ beleuchtet ein breites Spektrum an politischen Prozessen und Narrativen, die auf Spezifika der verschiedenen ostdeutschen Regionen hindeuten. Dabei wird deutlich, dass auch 35 Jahre nach dem Mauerfall kein einheitliches Bild gezeichnet werden kann. Die Beiträge bieten Einblicke in die aktuelle Forschung und fokussieren die politische Kultur.
80 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs gibt es wieder einen großen Krieg in Europa, der die Gefahr einer weltweiten militärischen Konfrontation in sich birgt. Drei Artikel analysieren exemplarisch, welche Perspektiven auf das damalige Kriegsende es heute in Gesellschaften Osteuropas gibt. Der 2. Weltkrieg und die Interpretation seiner Ergebnisse ist im historischen Gedächtnis der Gesellschaften Osteuropas fest verankert. Die Erinnerungen und geschichtspolitischen Interventionen lassen sich sowohl für einen kriegerischen als auch friedlichen Umgang mit den heutigen außenpolitischen Konflikten nutzen.
Stichworte: Ostdeutschland, Identität, Politik, 1945, 2. Weltkrieg, Osteuropa
Erschienen: 2025
Inhalt
Identität Ost
Lucas von Ramin: Ostdeutschland: Politik mit Identität? (S. 9–22)
Johannes Schütz: Ostdeutsche Heimat und ostdeutsche Identität (S. 23–33)
Janek Treiber: Wählt der Osten unnormal? (S. 34–50)
Maik Herold: Ostdeutschland als Sonderfall oder europäische Normalität? (S. 51–77)
Osteuropäische Perspektiven auf das Kriegsende 1945
Dieter Segert: 80 Jahre danach: Osteuropäische Perspektiven auf das Ende des Zweiten Weltkriegs (S. 78–82)
Ljiljana Radonić: Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegsordnung in Museen und Gedenkstätten (S. 83–101)
Klaus Ziemer: Der Umgang mit dem Zweiten Weltkrieg in Polen (S. 102–114)
Dieter Segert: Die Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Russland und der Ukraine (S. 115–123)
Allgemeiner Teil
Anna Schor-Tschudnowskaja / Gerhard Benetka: Fiktive Welten und ‚Fakes‘ als Herrschaftsinstrumente.
Russland mit Hannah Arendt gelesen (S. 124–140)
Rezensionen
Laura Behrmann u. a. (Hg.): Vergessene Ungleichheiten. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 141–144)
Ewa Trutkowski, André Meinunger (Hg.): Gendern – auf Teufel*in komm raus? Rezensiert von Sylvia Klötzer (S. 144–146)
