Politische Bildung unter Druck (2024/3)

Herausgegeben von: Gregor Ritschel

Politische Bildung sieht sich heute mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert. Neue Medien und veränderte Rezeptionsgewohnheiten verändern die Art und Weise, wie politisches Wissen vermittelt und aufgenommen wird. Gleichzeitig verunsichern Kriege, globale Krisen, Inflation und soziale Ungleichheiten viele Menschen – ein Klima, in dem rechtspopulistische Kräfte gezielt die freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen. Der zentrale Anspruch politischer Bildung, eine menschenrechtsorientierte, pluralistische Gesellschaft zu fördern, gerät zunehmend unter Druck. Immer mehr Menschen reagieren mit Ablehnung auf den Leitgedanken eines diskriminierungsfreien Miteinanders. Hinzu kommen Desinformation, Verschwörungserzählungen, der gezielte Einsatz von KI-generierten Deep Fakes und Fake News – Phänomene, die Orientierung erschweren und demokratische Diskurse gefährden. Steht die politische Bildung angesichts dieser Vielzahl an Aufgaben vor einer Überforderung? Der Themenschwerpunkt „Politische Bildung unter Druck“ bringt aktuelle Ansätze, neue Konzepte und praxisnahe Methoden zusammen, die zeigen: Politische Bildung bleibt unverzichtbar. Sie ist ein Schlüssel, um demokratische Werte zu verteidigen, gesellschaftliche Spaltung zu überwinden und zukunftsfähige Perspektiven zu eröffnen.

Stichworte: Politische Bildung, Rechtsextremismus, soziale Ungleichheit, Künstliche Intelligenz

Erschienen: 2024

Inhalt

Stefan Breuer / Tina Hölzel / Nele Mai: Politische Bildung für alle Lehramtsstudierenden (S. 295–309)
Dominik Becher: Digitaler Sokrates: Wie ChatBots zur politischen Bildung beitragen können (S. 310–327)
Oliver Müller: Prävention von Verschwörungsdenken: Psychosoziale Beratung und politische Bildung (S. 328–344)
Gregor Ritschel: Demokratie und soziale Ungleichheit. Über ein vernachlässigtes Spannungsfeld (S. 345–361)
Christian Fischer: „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) – Probleme und Potenziale (S. 362–378)
Laura Greulich: Über Ambivalenzen politischer Bildung in und mit Instagram und TikTok (S. 379–395)
Hans Zillmann: Mündigkeit als Ziel politischer Bildung zwischen Rationalität und Emotionalität (S. 396–411)

Ostgespräche

Kerstin Brückweh: Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte in den Verfassungsdiskussionen nach 1989 (S. 412–426)

Rezensionen

Walter O. Ötsch u.a. (Hrsg.): Das Imaginative der Politischen Ökonomie. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 427-428)
Peter Martin: „Der Kuss des Judas“. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 429–431)

Peter Ruben (1933–2024) (S. 432–433)

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Coverbild von  Politische Bildung unter Druck