Ostgespräche (2024/2)
Auch 34 Jahre nach der deutschen Einheit wird über „den Osten“ immer noch pauschal gesprochen und geurteilt. Differenzierte Positionen und vielstimmige Diskussionen sind ebenso nötig wie eine ostdeutsche Selbstverständigung. Die Zeitschrift „Berliner Debatte Initial“ ist seit ihren Anfängen bestrebt, eine publizistische Plattform für einen sozial- und geisteswissenschaftlichen Austausch über Themen, die Ostdeutschland betreffen, zu bieten. Beiträge aus der Ostdeutschland- und der Transformationsforschung haben dem Journal in mehr als drei Jahrzehnten sein charakteristisches Profil gegeben. Der Themenschwerpunkt „Ostgespräche“ knüpft im 35. Jahrgang an diese Traditionen an. Dabei geht es darum, neue Gespräche über den Osten anzuregen, denn mehr denn je besteht Gesprächsbedarf über Osterfahrungen, Ostthemen und Ostbelange. Das darauf bezogene Sprechen und Zuhören ist noch immer keine Selbstverständlichkeit; vielmehr herrschen häufig Schweigen und Sprachlosigkeit vor. Vor diesem Hintergrund nehmen die Beiträge des Schwerpunkts sozioökonomische Entwicklungen, politische Dynamiken, literarische Repräsentationen und lokale Trends in den Blick.
Stichworte: Ostdeutschland, DDR, Transformation, Literatur, Rechtspopulismus
Erschienen: 2024
Inhalt
Ulrich Busch: Ostdeutschland im Fokus (S. 136–150)
Meike Sophia Baader / Sandra Koch: Schweigen – Sprechen – Wissenwollen.
Wie Ostdeutschland in literarischen Texten und neuen Formaten verhandelt wird (S. 151–168)
Judith Zander: „Dieses von vornherein zum Anderen Gemachte“. Ein Ostgespräch (S. 169–176)
Julian Nejkow u. a.: „Oxymoron“ – Wege und Abwege einer empörten Gesellschaft.
Ein Werkstattbericht aus Görlitz (S. 177–192)
Karl-Martin Hentschel: Wie retten wir die Demokratie? Warum die AfD gewählt wird ... (S. 193–206)
Christoph Haker: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus an Hochschulen (S. 207–223)
Cornelia Heintze: Auf getrennten Wegen? Wie und wo sich die sozialstaatlichen Pfade
von Deutschland und Österreich unterscheiden (S. 224–240)
Lutz Thieme / Matthias Weinfurter / Carina Post: Zur Situation der Sportinfrastruktur in Deutschland (S. 241–258)
Tatjana Hofmann / Jean-Philippe Jaccard: „Die Literatur als solche“. Ein Gespräch (S. 259–279)
Frank Engster u.a.: Kleine Philosophie des Geldes. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 280–283)
Christoph Butterwegge: Umverteilung des Reichtums. Rezensiert von Gregor Ritschel (S. 284–285)
Barbara Skarga: Aufzeichnungen aus dem Gulag 1944–1956. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 286–287)
Reinhard Heinisch u.a. (Hrsg.): Perspectives on Populism. Rezensiert von Dieter Segert (S. 288–290)