100 Jahre Hyperinflation (2023/2)

Herausgegeben von: Ulrich Busch; Reinhold Zilch

Seit 2021 ist in Deutschland, im Euroraum und in der Welt ein signifikanter Preisanstieg zu verzeichnen. Dieser betraf anfangs vor allem Energieträger, Rohstoffe und Agrarprodukte. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine erfasste er aber auch andere Güter und Dienstleistungen, so dass von einer allgemeinen Inflation gesprochen werden kann. Zufällig trifft dieser Prozess mit dem 100. Jahrestag der Hyperinflation von 1922/23 in Deutschland zusammen.

Der Themenschwerpunkt „100 Jahre Hyperinflation“ behandelt die deutsche Kriegs- und Nachkriegsinflation von 1914 bis 1923 im Lichte der inflationären Prozesse von heute. Die Beiträge zeigen sowohl Parallelen als auch Unterschiede zwischen beiden Inflationen auf. Ferner geht es um die Analyse der Inflationsursachen und um die Strategien zu ihrer Bekämpfung, um die Wahrnehmung und Reflexion von Preisniveauveränderungen, um die Bedeutung des Vertrauens in die Währung für deren Stabilität, um die sozialen Folgen einer Inflation, um die Kritik der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, um die Perspektive eines digitalen Euro und um John Law als einem Vorläufer europäischer Geld-, Finanz- und Inflationspolitik. Das Heft gibt einen Überblick über die gegenwärtige Debatte zur Inflation und die offenen Fragen einer Stabilisierung des Preisniveaus und der Währung unter den komplizierten Verhältnissen in der Gegenwart.

Stichworte: Inflation, Digitaler Euro, Geldpolitik, John Law, Preisniveau

Erschienen: 2023

Inhalt

  • Ulrich Busch: Die Hyperinflation von 1922/23 und die gegenwärtige Teuerung
    (S. 5-19)
  • Christian Müller, Michael Graff: Die „Fiscal theory of the price level“ und die Hyperinflation 1923
    (S. 20-32)
  • Anselm Küsters: Hyperinflation erinnern. Eine digitale korpuslinguistische Analyse des Twitter-Diskurses (S. 33-49)
  • Georg Quaas: Die gegenwärtige große Inflation in Europa und die Suche nach den Ursachen (S. 50-63)
  • Claus George, Sören Hettler: Drehbuch für den Digitalen Euro der EZB
    (S. 64-75)
  • Friedrun Quaas: Das Papiergeldsystem von John Law
    (S. 76-88)
  • Jürgen Leibiger: Sozialisierung. Debatten und Bewegungen in der Weimarer Republik
    (S. 89-103)
     
  • Carsten Nickel: Das Trilemma des bürgerlichen Politikbegriffs
    (S. 104-115)
  • Simon Clemens: Das Politische des Erinnerns. Rancière, Spivak und NS-Gedenken
    (S. 116-127)
     
  • Ulrich Busch: Inflation in Geschichte und Theorie
    (S. 128-133)
  • Stéphane Courtois, Galia Ackerman (Hg.): Schwarzbuch Putin. Rezensiert von Wladislaw Hedeler (S. 134-135)
  • Dirk Oschmann: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung. Rezensiert von Lukas Meisner 
    (S. 136-139)
  • Jürgen Kaube, André Kieserling: Die gespaltene Gesellschaft. Rezensiert von Daniel Watermann (S. 140-144)
  • Emmanuel Droit, Nicolas Offenstadt (Hg.): Das rote Erbe der Front. Der Erste Weltkrieg in der DDR. Rezensiert von Reinhold Zilch (S. 144-146)
  • Peter Brandt, Hans-Joachim Gießmann, Götz Neudeck (Hg.): „…aber eine Chance haben wir“. Zum 100. Geburtstag von Egon Bahr. Rezensiert von Dieter Segert (S. 146-148)

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Coverbild von  100 Jahre Hyperinflation