Skandal und Empörung (2020/2)

Herausgegeben von: Marc Dietrich, Günter Mey, Martin Seeliger

Empörung – ohne einen Eintrag hierzu wäre ein Glossar der Gegenwart wohl unvollständig. Das Phänomen ist selbstverständlich nicht neu. Über etwas entrüstet zu sein, ist als moralisches Gefühl eine Alltäglichkeit. Sich empören meint aber auch: aufbegehren, aufstehen, den Gehorsam verweigern. Versteht man Empörung nur als eine negative Emotion, so handelt es sich um eine individuelle Angelegenheit. Versteht man unter Empörung jedoch Aufruhr und Widerstand, so handelt es sich um ein soziales Phänomen, das über das Individuum und seine psychischen Regungen hinausweist. Doch nicht nur, wer sich empört, sondern auch, was Empörung hervorruft, ist von Bedeutung. Üblicherweise wird Anstoß genommen an individuellem Verhalten. Doch für Empörung sorgen können auch ‚die Verhältnisse‘ im Sinne einer bestimmten sozialen Formation, Lage oder Situation. Im Themenschwerpunkt "Skandal und Empörung" geht es um die Frage, wie Empörung in den Bereichen Populärkultur, Politik und Journalismus entsteht, das heißt, wie sie sozial hervorgebracht, gemacht, konstruiert wird. Die neun Beiträge analysieren aktuelle, zum Teil aufsehenerregende und skandalöse Beispiele, stellen aber auch grundsätzliche Fragen. Diese betreffen nicht zuletzt die Auswirkungen digitaler Medien auf das, was man gemeinhin Öffentlichkeit nennt.

Stichworte: Skandal, Gesellschaft, Soziologie, Erregung, Empörung

Erschienen: 2020

Inhalt

  • LESEPROBE: Skandal und Empörung – Analysen zu Popkultur, Politik und Journalismus
  • Inauthentizität als digitaler Sündenfall
  • „Rape Day“ zwischen Realität und Fiktion
  • Comedy der Empörung
  • „Wer mir Befehle gibt? Nur meine Eier!“
  • Gesichter der Empörung
  • Überengagement durch Moralisierung
  • Kultur der Empörung
  • Kritische Öffentlichkeiten?
  • Die Ironie der Empörung
  • Es tut uns leid, nicht immer loben zu können
  • Gefangensein im Bestehenden
  • Ludwig van Beethoven – Favorit der Musikkultur der DDR
  • Besprechungen und Rezensionen 2/2020

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Coverbild von  Skandal und Empörung