Arbeit im Osten (2017/3)

Herausgegeben von: Anne Hasenohr, Raj Kollmorgen, Stefan Schmalz

Die soziale Spaltung der bundesdeutschen Gesellschaft ist kein Ost-West-Problem und auch kein Ergebnis der deutschen Vereinigung. Die Gründe dafür sind vielmehr in den ökonomischen und sozialen Grundlagen der Gesellschaft und in der einseitig an Kapitalinteressen orientierten Politik der letzten Jahrzehnte zu suchen. Gleichwohl bildet das bis heute zu konstatierende West-Ost-Gefälle in den Arbeits- und Lebensbedingungen eine Facette sozialer Differenzierung und damit ein zentrales Problem der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. So wird im „Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2017“ festgestellt, dass trotz der insgesamt recht erfolgreichen Bilanz „noch ein gutes Stück Weg zu gehen [bleibt], um noch bestehende, vor allem wirtschaftliche, Unterschiede zwischen Ost und West zu überwinden“ (S. 9). Dies betrifft nicht zuletzt die Beschäftigungssituation und die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Trotz der insgesamt ernüchternden Bilanz des ostdeutschen Aufhol- und Integrationsprozesses sind die Lichtblicke und positiven Beispiele, die insbesondere auf dem Arbeitsmarkt, und hier wiederum besonders in den Ballungszentren, in den letzten Jahren zu verzeichnen sind, nicht zu unterschätzen. Die erfreulichen Nachrichten betreffen nach Jahrzehnten der Abwanderung und des massiven Bevölkerungsrückgangs die demografische Entwicklung, die Zunahme der Beschäftigung und die Integration von Migrant(inn)en in den ostdeutschen Arbeitsmarkt. Diesen Prozessen, ihrer differenzierten Wahrnehmung und den damit verbundenen Problemen ist der Schwerpunkt des Heftes „Demografischer Wandel und Arbeit in Ostdeutschland“ gewidmet.

Stichworte: Arbeit, Ostdeutschland, Demographie, Kapitalismus, Geld

Erschienen: 2017

Inhalt

  • Totgesagte leben länger: Demografischer Wandel und Arbeitspolitik in Ostdeutschland
  • „Die Ballungszentren sind die Motoren des demografischen Aufschwungs“
  • Das Ende des ostdeutschen Arbeitsspartaners
  • Vom Planerfüllungspakt zur Konfliktbereitschaft?
  • Normalisierte Prekarität und kollektive Solidarität
  • Exklusion, Integration oder Konkurrenz?
  • „Modern Monetary Theory“ und Europäische Makroökonomie
  • Krise, Alltagsverstand und Vollgeld-Reform
  • Die Eurokrise und die deutschen Exportüberschüsse
  • Kapitalismus reloaded
  • Digitaler Kapitalismus oder postkapitalistische Gesellschaft?

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Coverbild von  Arbeit im Osten