Honeckers Welt (2012/2)

Herausgegeben von: Sebastian Huhnholz

Proletarische Lebensweise war ihm mitnichten fremd, ganz sicher aber hatte er sich mit der Zeit von ihr entfremdet. Erich Honeckers gebetsmühlenhaft wiederholte, monumentalische Elogen auf das Anfang der 1930er Jahre nahe Kasachstan aus russischem Boden gestampfte Hütten-Kombinat Magnitogorsk W. I. Lenin mag in Sachen Schwerstarbeiterglorifizierung noch manchen Zeitgenossen überzeugt haben. Immerhin sprach daraus nicht nur der für die erste Jahrhunderthälfte typische Machbarkeits- und industrielle Größenwahn, sondern ebenso die nicht minder betäubende, den jungen Saarländer vor allem aber enorm beeindruckende Wucht einer mit Menschen-, Güter- und Landmassen kalkulierenden stalinistischen Fortschrittseuphorie. Der aus späterer Perspektive damals überraschend attraktive und, ja, sogar junge Jugendfunktionär Honecker ist Jahrgang 1912, wird später Staatschef der Deutschen Demokratischen Republik, sein Geburtstag ist hundert Jahre her, sein Tod keine zwanzig.

Stichworte: Erich Honecker, Solidarnosc, Perestroika

Erschienen: 2012

Inhalt

  • „… eingeklemmt zwischen zwei größeren Häusern.“
  • Honeckers Wir-Biographie und ihr Ich-Erzähler
  • Erich Honecker und die Solidarność
  • Erich Honecker und die Perestroika
  • „Es konnte nur eine traurige Geschichte werden“
  • Wohin gehst Du, postsozialistische Literatur?
  • Ukrainische Gegenwartsliteratur und nachholende Nationsbildung
  • Literarische Dekonstruktion der Nation in Polen nach 1989
  • Literatur auf Identitätssuche
  • Zwischen Imperium und Postkolonialismus
  • Geldkapital, Finanzkapital und Finanzindustrie
  • Luxus und Verschwendung – ein Klassifizierungsvorschlag
  • Ideologiekritik und/oder Diskursanalyse?
  • Die Politisierung der Angst in der Moderne
  • Janet Ward: Post-Wall Berlin.
  • Hans-Jürgen Wagener: Wirtschaftsordnung im Wandel
  • Christian Brütt: Workfare als Mindestsicherung
  • Katja Kailer: Science Fiction

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Coverbild von  Honeckers Welt