Deutschlands Schule (2005/4)

Herausgegeben von: Rudolf Woderich, Thomas Müller

Die seit Ende der 1980er Jahre wieder beschleunigten Internationalisierungs- und Rationalisierungsprozesse haben in Deutschland so viele traditionsreiche Rechtsverhältnisse, Institutionen und Mentalitäten in Frage gestellt, daß auch radikale Provokationen und Tabu-Brüche oft gar nicht mehr oder nur sehr zeitverzögert wahrgenommen und thematisiert werden. Das gilt auch für den Strukturwandel des Bildungssystems und die ihn begleitenden Diskussionen. In diesem Prozeß ist im Schnittfeld von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ein neuer Typus von Texten populär geworden, der mit der erklärten Absicht veröffentlicht wird, die Wertigkeit alter Begriffe und Strukturen zu verschieben, die Verabschiedung alter Vorstellungen und Strukturen zu rechtfertigen, radikale Veränderungen mental vorzubereiten und neue „Leitbilder“ zu propagieren. Ein Musterbeispiel für diese Gruppe von – früher hätte man gesagt, „volkspädagogischen“ – Texten ist das Gutachten, das die Basler prognos AG unter der Gesamtredaktion des Präsidenten der Freien Universität Berlin, Dieter Lenzen, für die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.“ erarbeitet hat, dessen erster Teil Ende 2003 und dessen zweiter Teil Ende 2004 veröffentlicht wurde.

Stichworte: Schule, Schulentwicklung, Bildungsexpansion, Ökonomisierung, Gewalt

Erschienen: 2005

Inhalt

  • Was bedeutet „Ökonomisierung der Bildung“?
  • Die geteilte Bildungsexpansion
  • Wächst die Gewalt an Schulen?
  • Schulentwicklung an der Grenze
  • Schule als soziales Unternehmen
  • Der Nichtnazi
  • Gibt es überhaupt „Staatszerfall“?
  • Drache gegen Sonne
  • Sprache ist nicht das Problem
  • Birgit Schwelling (Hg.): Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft
  • Manfred Hettling, Bernd Ulrich (Hg.): Bürgertum nach 1945

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Coverbild von  Deutschlands Schule