Globaler Umbruch wirtschaftlicher Regulation ? (1992/5)
<p>Schon lange war nicht mehr so viel von "Umbruch" und "Zeitenwende" die Rede wie in den letzten Jahren. Die zu beobachtende Zunahme sprachlicher Superlative, wenn es um die Beschreibung oder auch um die Analyse aktueller politischer, sozialer, ökonomischer und ökologischer Prozesse geht, ist durchaus bemerkenswert, schien es doch noch bis zum Start dieser neuen Welle von Superlativierung, wie wenn die bereits schon einmal Anfang der achtziger Jahre gehäuft aufgetretenen Verweise auf das Exzeptionelle der globalen Situation mittlerweile beim Publikum auf taube Ohren stoßen würden. Freilich: Gründe genug für die Wiederbelebung dieser Kennzeichnungswelle gibt es auf den ersten Blick genügend, sei es der in dieser Form und in dieser Geschwindigkeit von keinem professionellem Beobachter antizipierte Zusammenbruch der Gesellschaften sowjetischen Typs, sei es die Massierung naturwissenschaftlich fundierter ökologischer Katastropheneinsichten, sei es die Wiedergeburt eines überwunden geglaubten Nationalstaatlichkeitsgedankens, sei es die enorme Zunahme von Migrationsbewegungen auf globaler Ebene oder sei es die - aller Rede von der "one world" zum Trotz - rapide fortschreitende Dissoziierung der Weit in einen kleineren fordistischen oder nach-fordistischen Distrikt bislang ungekannten materiellen Wohlstands und in eine größere Zone absoluter Verelendung.</p>
Stichworte: New Deal, Ökonomie, Evolution, Transformation, Regulation
Erschienen: 1992
Inhalt
- Analytische Vorsicht und problembewußter Internationalismus
- …ein überlebter Akkumulations- und Regulationstypus
- …keine Änderung des Ordnungsparadigmas
- …nicht die richtige Richtung
- Geschichte als Suchprozeß
- Die Evolution der "evolutionary economics"
- Eigentumsideologie im Zeichen des postsozialistischen Kapitalismus
- Das gängige Klischee: Effizienz
- Demokraten gegen Demokraten?
- Strukturelle Barrieren für marktwirtschaftliche Reformen in Osteuropa
- "Neuer Mensch oder neue Verhältnisse"?
- Über Metaphorik, Macht und manchen Zweifel
- Die Zukunft der sozialistischen Utopie und die Existenzfragen der Menschheit
- Martin Flug: Treuhand-Poker